
Zum Modelljahr 2020 überarbeitet Bosch die wichtigsten Antriebe für E-Bikes und lanciert überraschende neue Produkte für weitere Zielgruppen. Mit cleveren Features werden zudem die Möglichkeiten der Elektronik am Elektrovelo noch besser ausgereizt als bisher.
2010 stellte Bosch den ersten Antrieb für Elektrovelos vor und verhalf damit der jungen Velokategorie nochmals für viel Schub. Bosch paarte dabei einfache Bedienung mit zuverlässiger Funktion und ansprechender Optik. Der gute Ruf des deutschen Autozulieferers und hohe Produktionskapazitäten sorgten dafür, dass die Bosch E-Bike-Systems rasch sehr populär wurden.
Für jedes E-Bike den passenden Antrieb
Pünktlich zum 10-jährigen Jubiläum stellt Bosch nun die dritte Motorengeneration vor. Der führende Antriebshersteller überarbeitet seine bekannten Produktlinien Performance Line und Performance Line CX gründlich, und stellt zusätzlich zwei neue Antriebe für Transportvelos unter dem Namen Cargo Line vor. Das Ziel von Bosch: Für jede Zielgruppe den passenden Elektrovelomotor anzubieten.
Gemeinsam ist allen Antrieben, dass sie neu über einen Freilauf am Motor verfügen. Dadurch werden Motor und Getriebe vollständig entkoppelt, wenn der Antrieb bei der Tempolimite von 25 km/h oder 45 km/h nicht mehr unterstützt. Bei abgeschaltetem Motor soll sich das E-Bike damit so leicht bewegen lassen wie ein herkömmliches Velo ohne Hilfsantrieb. Sportliche Fahrerinnen und Fahrer werden diese Neuerung besonders schätzen. Für sie ergibt sich so ein natürliches Fahrerverhalten, wenn sie aus eigener Kraft ein Fahrtempo erreichen, das über der gesetzlichen Limite liegt. Bosch verspricht, dass durch diese neue Konstruktion alle Motoren der dritten Generation deutlich leiser sind als ihre Vorgänger. Das bisher charakteristische Motorgeräusch der Bosch-Antriebe soll damit praktisch wegfallen.
Agiler, leichter, schöner
Neu ist auch, dass Bosch die Motoren leichter und kleiner baut. Um satte 25 Prozent hat Bosch das Gewicht bei der Performance Line CX und der Performance Line Speed gesenkt: Die Motoren wiegen etwa 2,9 Kilo und sind damit rund ein Kilo leichter als die zweite Antriebsgeneration. Das wird sich spürbar auf das Gesamtgewicht von E-Bikes auswirken und auch zu einem leichteren Handling beitragen, das dem eines motorlosen Velos näher kommt. Der geringere Platzbedarf der Motoren sorgt dafür, dass sie sich harmonischer ins Gesamtdesign der Elektrovelos einpassen lassen. Beim Mountainbike-Antrieb Performance Line CX sorgt die um knapp die Hälfte geringere Grösse dafür, dass sich die Bodenfreiheit verbessert und der Antrieb im rauen Gelände weniger schnell auf dem Untergrund aufsetzt.
Performance CX verleiht dem E-MTB noch mehr Schub


Der Performance Line CX Motor wird ab 2020 noch konsequenter als bisher für E-Mountainbikes ausgelegt und schiebt im Gelände noch kräftiger an. Das maximale Drehmoment des Motors bleibt zwar bei 75 Newtonmeter, doch die höchste Unterstützung steigert Bosch von 300 auf 340 Prozent. Bosch verspricht, dass der Antrieb seinen Nutzern dadurch zu einem dynamischeren Fahrverhalten ab dem ersten Tritt verhilft und zu mehr Agilität im Gelände. Die geringere Baugrösse des Antriebs erlaubt es Veloherstellern, kürzere Rahmen zu bauen, wodurch sich die Geometrie und damit das Fahrverhalten eines E-Bikes mit Bosch-Antrieb denjenigen eines motorlosen Mountainbikes annähern. Technikfreaks werden mit Freude zur Kenntnis nehmen, dass Bosch das kleine Antriebsritzel kippt und an der Performance Line CX der neuen Generation normal grosse „Direct Mount“-Kettenblätter oder solche mit einem Standard-Lochkreisdurchmesser von 104 mm befestigt werden können. Dadurch sinkt der Verschleiss und die Kette läuft auch in grobem Gelände ruhiger.
Kräftige Unterstützung bei Performance Line Cruise und Speed
Die Performance Line für die Strasse gibt 2020 wie bisher in einer Cruise-Version mit Tretunterstützung bis 25 km/h und einer Speed-Version mit Tretunterstützung bis 45 km/h. Auch diesen beiden Antrieben verpasst Bosch tüchtig mehr Kraft: Sowohl das maximale Drehmoment (75 statt wie bisher 63 Nm) wie auch die maximale Motorunterstützung (300 Prozent bei Cruise und 340 bei Speed statt wie bisher 275) werden erhöht. Dank dieses zusätzlichen Schubs soll das Fahrverhalten lebendiger und dank einer feineren Sensorik auch natürlicher werden. Davon sollen sowohl E-Mountainbikes wie auch kräftige E-Trekkingvelos und schnelle Pendler-Elektrovelos profitieren.



Erstmals eigene Antriebe für Cargobikes
Komplett neu ist 2020 die Cargo Line. Mit dieser neuen Produktgruppe reagiert Bosch auf den Umstand, dass Transportvelos im deutschen Heimmarkt zur Zeit regelrecht boomen. Um die zusätzliche Ladung rasch auf ein angenehmes Fahrtempo bringen zu können, unterstützen die Cargo Line-Antriebe mit bis zu 400 Prozent und mit einem Drehmoment von bis zu 75 Nm. Auch diesen Antrieb liefert Bosch in einer Cruise-Version mit Tretunterstützung bis 25 km/h für E-Bikes, die ohne Zulassung und Fahrausweis gefahren werden können und in einer Speed-Version mit Tretunterstützung bis 45 km/h für schnelle Elektrovelos, die eine Mofanummer und den entsprechenden Führerschein benötigen.


Bedarfsgerecht erweitertes Akku-Angebot


Für alle Antriebe gibt es ab dem Modelljahr 2020 zwei zusätzliche Akku-Optionen. Mit dem PowerTube 625 steigert Bosch die Kapazität gegenüber den bisher grössten angebotenen Akkus um einen Viertel. Ein Wehrmutstropfen ist, dass es diese Leistungssteigerung nur in einer Ausführung gibt, die in entsprechend vorbereitete Rahmen passt. Weil die zusätzliche Akkuzellen mehr Platz brauchen, lässt sich der neue PowerTube 625 nicht an vorhandenen Elektrovelos mit Bosch-Antrieb nachrüsten. Anders sieht es mit dem neuen PowerTube 400 aus. Dieser Akku für die integrierte Montage ins Unterrohr kann auch anstelle eines integrierten Standard-Akkus von Bosch mit 500 Wattstunden Kapazität an einem E-Bike mit Bosch-Motor der letzten Generation eingebaut werden. Als Vorteile nennt der Antriebshersteller das geringere Gewicht von knapp 2,9 Kilo dieser Elektrovelobatterie. Dadurch biete sich der PowerTube 400 als Reserve-Akku für längere Touren an, so Bosch.
Optionen erweitern den Nutzen

Als kleine, aber feine Neuerungen stellt Bosch zudem einen SmartphoneHub vor. Das Elektrovelo erhält via Handy damit eine Schnittstelle zu Fahrdaten-Apps wie Apple Health, Strava oder komoot. Zudem kann das Handy einfach als Bordcomputer, Herzfrequenz-Messgerät und Navigationshilfe genutzt werden. Am SmartphoneHub können Fachhändler zudem auch Diagnosegeräte anhängen, was die Fehlersuche oder das Update mit einer aktuellen Steuerungs-Software künftig vereinfacht. Clever gemacht ist der zusätzliche Diebstahlschutz, den Bosch neu als Option anbietet. Wird das zum System gehörende Kiox-Display abgezogen, bleibt der Antrieb ausgeschaltet. Auch wenn ein Dieb ein anderes Bosch-Display einsetzt, bleibt die Tretunterstützung aus und das gestohlene Elektrovelo verliert seinen Wert.

Auch im Angebot von Veloplus ein Thema
Bei der Präsentation von Bosch wurden lediglich die neuen Antriebe für das Modelljahr 2020 vorgestellt, und noch keine E-Bikes von den verschiedenen Herstellern. Wir gehen aber davon aus, dass die neuen Motoren des führenden Lieferanten bei den Marken eingesetzt werden, die aktuell bereits mit Bosch zusammenarbeiten. Von den Elektrovelo-Marken, mit denen Veloplus zusammenarbeitet, betrifft das Flyer, Ibex, Cresta, Trek und Cube. Einige dieser Marken haben bereits durchblicken lassen, dass sie demnächst neue Elektrovelos vorstellen werden.
Wir halten unsere Kunden hier im Blog auf dem Laufenden, wenn unsere Partnerlieferanten E-Bikes mit den Bosch-Antrieben der dritten Generation vorstellen werden.
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Seraina Schmid by Veloplus